Die Beziehung scheint wie ein Teufelskreis von Himmelhoch jauchzend, viel intensiver, schöner und erfüllender als je zu vor mit einem anderen Menschen und dann plötzlich, aus dem Nichts, der total Absturz. Ein Hoch und Runter der Gefühle.
So sehr sich der/ die narzisstische(r) Partner/in im Hoch auch bemüht, so wenig Beachtung bekommt der Partner/ die Partnerin im Tief. Er/ sie ist dem narzisstischen Partner nichts wert.
Derjenige, der so eine toxische Beziehung frühzeitig beenden/ verlassen konnte, hat Glück.
Oft werden solche ON-OFF-Beziehungen über Jahre gehalten, da die Hoffnung/ Sehnsucht/ Begierde auf eine glückliche Beziehung zu Letzt stirbt. Man kann es einfach nicht glauben, dass jemand so schäbig sein kann und findet immer und immer wieder Ausreden/ Entschuldigungen.
Die On-Phase verkörpert alles, was man sich je zu träumen gewagt hat, sodass die OFF-Phase schnell vergessen wird.
Dabei kann jedoch über die Zeit ein Gefühl der Hilflosigkeit entstehen und das Selbstwertgefühl schleichend immer weniger werden. Verletzende oder niedermachende Kommunikation und eine Art Gehirnwäsche sind an der Tagesordnung, was dazu führen kann, dass soziale Beziehungen zu langjährigen Freunden nach und nach auseinander gehen, der Partner/ die Partnerin sich wertlos und uninteressant fühlt und immer abhängiger vom Wohlwollen des Narzissten wird.
Über längere Zeit kann so ein narzisstischer, psychischer Missbrauch zu einer Posttraumatischen (PTBS) oder gar einer komplexen Posttraumatischen Belastungsstörungen (kPTBS) führen.
Eine kPTBS kann durch anhaltenden psychischen Stress in einer Umgebung entstehen, aus der man glaubt, nicht entfliehen zu können. Man sieht einfach keine Möglichkeit zu flüchten, die Beziehung zu beenden, den/ die Partner(in) zu verlassen, vielleicht wegen der Kinder, finanzieller Abhängigkeit oder dem noch abzuzahlenden Haus.
Gelingt die Trennung doch und der/ die Narzisst(in) ist dagegen, kann es passieren, dass der Partner/ die Partnerin schikaniert, verfolgt, bedrängt, öffentlich bloßgestellt, eingeschüchtert oder auch angefleht, angebettelt und grenzenlos beschenkt wird bis er/ sie zurückkommt. Ein Teufelskreis.
Die Frage nach dem „Warum ist derjenige so gemein, so herzlos, so egoistisch?“ kann meist nicht geklärt werden.
In der Traumatherapie lernen Betroffene, zu erkennen, dass die gefühlte Hilflosigkeit oder das Gefühl der Wertlosigkeit durch die Persönlichkeitsstörung des Narzissten ausgelöst worden sind und sie lernen JETZT ihr Leben wieder selbstständig zu organisieren. Ein Ziel der Traumatherapie ist es, dass Selbstwertgefühl wieder zu steigern und Vergangenes zu verarbeiten.
Die Traumatherapie verläuft in 3 Phase:
Phase der Stabilisierung: Wir reden über das Geschehene. Sie finden in der Therapie Anerkennung, Trost, Wertschätzung … was auch immer Sie benötigen. Auch sind Tools aus der Hypnosetherapie (Sichere Ort, Energiekugel, etc.) denkbar, um Sie zu stabilisieren.
Phase der Verarbeitung: Sobald der erste Schmerz der Trennung bzw. der psychischen Misshandlung soweit überwunden ist, dass wir in die nächste Phase übergehen können, beginnen wir mittels EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing, auf Deutsch: Augenbewegungs-Desensibilisierung und Wiederverarbeitung) das Vergangene zu verarbeiten.
Durch die Augenbewegung, wo Sie einem Lichtpunkt in einem vorgegebenen Tempo hinterher sehen, wird der REM-Schlaf simuliert. Hier verarbeitet das Gehirn durch lebendige Träume Erlebtes.
Die rechte und die linke Hirnhälfte werden abwechseln aktiviert, wodurch Emotionen durch Kognitionen bewertet und somit verarbeitet werden können.
Phase der Integration: Nach der Verarbeitung ist es das Ziel die Beziehungsfähigkeit wieder aufzubauen … Die Stärkung des Selbstwertes, das Vertrauen an die Liebe, der Glaube an liebevolle Begegnungen.